Chronik

SEIT 1931  bis  1981

Am 11. Juli 1931 wurde der Sportverein Rot - Weiß Allershausen von 1931 e.V. von 21 Sportkameraden gegründet.

 

Das Protokoll der Gründungsversammlung hat folgenden Wortlaut:

 

Heute, am 11.Juli 1931 wurde von 21 Herren der Sportclub Allershausen gegründet, in der Teutebergschen Gastwirtschaft, hierselbst. Zweck und Ziel des Vereins soll sein, sämtliche volkstümlichen Sportarten zu fördern und zu betreiben.

 

Die Gründungsmitglieder waren folgende:

 

Herrmann Schulze, Heinrich Schulze, Wilhelm Herbst, Ernst Mumme, Wilhelm Hennies, Wilhelm Bötte, Karl Schmitt, Johann Ostrowski, Adam Ewald, Alfred Kramer, Heinrich Becker, Rudolf Brauns, Friedrich Teuteberg, Kurt Korte, Friedrich Korte, Willi Erdmann, Heinz Korte, Karl Händly, Friedrich Mumme, Alfred Schulze, Friedrich Büermann.

 

Am 22. Juli 1931 fand die erste außerordentliche Versammlung, zwecks Wahl des Vorstandes, statt.

 

Es wurden gewählt :

 

1. Vorsitzender Wilhelm Herbst                          2. Vorsitzender Herrmann Schulze      

 

1. Schriftführer Ernst Mumme                             2. Schriftführer Wilhelm Bötte 

 

Das war also der Anfang der Sportgeschichte in Allershausen. Der Verein wurde gleich im ersten Jahr im Westdeutschen Spielverband aufgenommen und nahm an den Punktspielen der C- Klasse teil.

 

Das zu damaliger Zeit bereits ein guter Fußball in Allershausen gespielt wurde, findet man in der Chronik bestätigt. Die Mannschaft hat die Meisterschaft in der C - Klasse errungen und hierfür eine Urkunde vom Westdeutschen Spielverband erhalten. Der Aufstieg in die B - Klasse war geschafft.

 

Im Jahre 1933 wurde aufgrund der politischen Umstellung auch eine Veränderung im Sportgeschehen vorgenommen. Die einzelnen Sportverbände wurden im Deutschen Fußballbund (DFB) zusammengefasst und so spielte Allershausen in der 2.Kreisklasse im Gau 8 Niedersachsen. Zu der ersten Mannschaft war im Jahre 1935 eine Jugendmannschaft aufgestellt worden.

 

Obwohl die erste Mannschaft durchweg gute Ergebnisse erzielte, musste wegen Spielermangel im Jahre 1937 eine Spielgemeinschaft mit Ahlbershausen eingegangen werden. Diese Spielgemeinschaft gab neuen Auftrieb und wurde im Spieljahr 1937/38 Meister der 2.Kreisklasse. Durch die Mobilmachung im Jahre 1939 und die damit verbundenen Einberufungen kam der Sportbetrieb in vielen kleinen Vereinen zum Erliegen. Das war auch in Allershausen der Fall. Der Spielbetrieb ruhte in den Kriegsjahren.

 

Deutschland hatte am 8.Mai 1945 kapituliert. Die eingesetzte Militärregierung verbot zunächst jegliche Vereinstätigkeit. Erst im Jahre 1946 wurden Sportvereine als so genannte harmlose Vereine wieder zugelassen.

 

In Allershausen bemühte sich der damalige Gemeindedirektor Schröder mit Nachdruck um die Wiedergründung des Vereins. Seine Bemühungen und seinen guten Beziehungen zu den übergeordneten Dienststellen ist es in erster Linie zu danken, das unser Verein schnell zugelassen wurde. Bereits im Jahr 1946 konnte der Spielbetrieb beginnen. Groß war zunächst die Begeisterung, so wurde eine Tischtennisabteilung und eine Damenhandballmannschaft aufgestellt. Für unseren Verein etwas ganz Neues. Aber die Welle der Begeisterung ließ bald nach und schon im Jahr 1949 bestanden beide Abteilungen nicht mehr. Hier muss allerdings die Theatergruppe erwähnt werden, die unter der Leitung von Hans Krüger und Heinrich Gobrecht große Erfolge feierte und wesentlich zur Verbesserung der schlechten Kassenlage des Vereins beigetragen hat.

 

Wir alle wissen wie schwer es nach dem Kriege war, Bekleidung, Schuhe usw. zu bekommen. Die Aktiven der damaligen Mannschaften mussten sich ihre Schuhe und Trikots "organisieren", es wurde getauscht und gehandelt. So manche Anekdote aus dieser zeit wäre es wert, hier einmal nacherzählt zu werden.

 

Freuen wir uns, das diese Zeit vorbei ist und hoffen wir, das sie nie wiederkommen wird.

 

Die Währungsreform im Jahre 1948 bewirkte auf dem wirtschaftlichem Gebiet eine Annäherung an normale Verhältnisse und ermöglichte dem Verein, seinen sporttreibenden Mitgliedern auch die nötigen Geräte und die geeignete Sportkleidung zur Verfügung zu stellen.

 

Trotz dieser Verbesserungen ließ aber das Interesse am Sportverein merklich nach, zumal inzwischen auch der Gesangverein und die Freiwillige Feuerwehr wieder aktiver Bestandteil der Dorfgemeinschaft waren.

 

Im Jahre 1951 lief die Pachtzeit der von Ernst Ellermeyer und Wilhelm Scheidemann`s Erben als Sportplatz gepachteten Wiese ab. Die Pachtzeit wurde nicht verlängert. Der Sportverein war ohne Sportplatz, die Spieler zogen sich mehr und mehr zurück.

 

Nur durch Vermittlung und Zureden der alten Mitglieder und Gönner des Vereins konnte eine Auflösung verhindert werden. Um den wenigen Aktiven die Möglichkeit zur sportlichen Betätigung zu geben, wurde, wie schon 1937/38, mit Ahlbershausen eine Spielgemeinschaft eingegangen. Sonntag für Sonntag fuhren 5-7 Unentwegte per Fahrrad nach Ahlbershausen, um den geliebten Fußballsport zu betreiben zu können. Diesen Sportkameraden gebührt ein ganz besonderes Lob. Was diese Kameraden für den Verein geleistet haben, ist wert, unserer heutigen Jugend als leuchtendes Vorbild anzubieten.

 

Hätten diese Kameraden nicht den festen Glauben an die Zukunft und die Hoffnung in die Jugend gehabt, so wäre der Verein über diese schwere Krise kaum hinweg gekommen.

 

Der Mut der 7 Unentwegten sollte nicht vergeblich sein. Im Jahre 1955 wurde die Spielgemeinschaft aufgelöst. Allershausen spielte wieder als selbstständiger Verein. Sicher wurde dieser Entschluss begünstigt durch den Pachtvertrag der Gemeinde Allershausen mit der Domäne Steimke. Dieser Pachtvertrag gibt der Gemeinde Allershausen die Möglichkeit, einen geeigneten Sportplatz für lange Zeit zu schaffen. Wir möchten hier nicht versäumen , den damaligen Gemeindevertretern für die Unterstützung zu danken. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mit der finanziellen Unterstützung durch den Sportbund, den Landkreis und das land wurde nun ein Sportplatz geschaffen, der auch heute noch allen Anforderungen gerecht wird.

 

Im August 1956, zum 25jährigen Bestehen des Vereins, konnte der neue Sportplatz durch den damaligen Vorsitzenden Karl Becker feierlich eingeweiht werden. Der Sportverein erhielt einen weiteren Auftrieb. Der Verein zählte zur damaligen Zeit 87 Mitglieder, es war der Höchststand bisher.

 

Besonders erfreut war die Vereinsführung über den großen Zuspruch der vielen Schüler. So konnte 1956 erstmals eine Schülermannschaft aufgestellt werden, ein wesentlicher Verdienst des Vorsitzenden Karl Becker und des Schulleiters Karl Hippmann. Mit dieser Schülermannschaft begann eine große Zeit des Vereins, aber davon später.

 

Im Jahre 1957 wurde in Eigenarbeit der Vereinsmitglieder ein Umkleidehaus erstellt. Ebenfalls wurden in Eigenarbeit mit Unterstützung der Gemeinde eine Laufbahn und Sprunggrube geschaffen, die hauptsächlich von der Schule genutzt wurde. Zur Verschönerung pflanzten wir noch eine Hecke an der Westseite des Platzes an und auch einige Bäume.

 

Die schon erwähnte Schülermannschaft entwickelte sich zu einer kaum zu schlagenden Elf und wurde sogar Kreismeister.

 

Aus dieser Truppe ging die Jugendmannschaft hervor, die 1959 Kreismeister der gemischten Jugend wurde und den Aufstieg in die Jugendkreisliga Northeim schaffte. Das Spiel um die Kreismeisterschaft gewann die Jugend mit 3:1 gegen Fredelsloh in Hardegsen.

 

Neuen Auftrieb hatte es auch bei den Herren gegeben, es konnte sogar eine 2 Mannschaft aufgestellt werden. Die erste Mannschaft belegte in diesem Jahr einen dritten Tabellenplatz. Der große Aufstieg begann im Jahre 1960/61. Der vom VfB Uslar zu uns gekommene Spielertrainer Adalbert Bernsdorf verstand es, aus dem vorhandenen Spielermaterial eine harmonische, schlagkräftige Mannschaft zu formen. Der Erfolg war die Erringung der Kreismeisterschaft in diesem Jahre und der Aufstieg in die 1.Kreisklasse. Der Höhenflug ging weiter. Die einmal mit der Schülermannschaft begonnene Arbeit trug weitere Früchte. Auch 1961/62 hieß der Kreismeister in der 1.Kreisklasse wieder Allershausen und der Aufstieg in die Kreisliga Northeim war geschafft. Gegner im Kampf um die Meisterschaft war, wie schon 1959 bei der Jugend, der TSV Fredelsloh, der mit 5:2 besiegt werden konnte. hier sei noch erwähnt, das bei Erringung der Meisterschaft in unserer Mannschaft 9 Spieler mitwirkten, die schon 1959 die Meisterschaft in der Jugendklasse gewonnen hatten. Ein Zeichen für eine gute Jugendarbeit im Verein.

 

Die 2.Mannschaft unseres Vereins wollte der ersten natürlich nicht nachstehen und meldete i1962/63 ebenfalls den Gewinn der Kreismeisterschaft in der 2.Kreisklasse. Das waren Erfolge, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann.

 

Die sportliche Entwicklung des Vereins erreichte in dieser Zeit ihren Höhepunkt. Dann trat eine gewisse Stagnation ein, weil die Möglichkeiten, die dem örtlichen Sport gegeben sind, ihre Grenzen erreichten.

 

Wenn hier auch nur von den schönen Erfolgen der Senioren die Rede war, so sei nicht vergessen, dass die Jugendarbeit keineswegs vernachlässigt wurde. Durch einige schwache Jahrgänge verlor die Jugend- und Schülermannschaft leider an Spielstärke. Zeitweilig konnte nur eine Siebener - Jugend spielen. Dass aber die Arbeit an der Jugend auch vom Kreisjugendausschuss bestätigt und anerkannt wurde, zeigt die Tatsache, dass mehrere Jugendspieler aus Allershausen in die Jugendkreisauswahl berufen wurden.

 

Aus unserem Verein haben folgende Spieler bei Jugendauswahlspielen des Kreises Northeim mitgewirkt: Uwe Nolte, Jörg Schubert, Jürgen Becker, Bernd Tepperwien und Joachim Schlömp.

 

An dieser Stelle müssen wir die Theatergruppe unseres Vereins auch einmal erwähnen, die die Bürger in Allershausen fast in jedem Jahr mit einem Theaterabend erfreute. Wer selbst einmal mitgespielt hat, weiß, wieviel Arbeit, wieviel Freizeit das Einüben i Anspruch nimmt. Um die Theatergruppe in den fünfziger und sechziger Jahren haben sich Hans Krüger und Heinrich Gobrecht besondere Verdienste erworben. Ein Dank an alle Laienspieler, die sich Jahr für Jahr zur Verfügung stellen. Für alle sei nur einer genannt, der noch in keinem Jahr bei der Theatergruppe fehlte: Das ist unser nimmermüder Siegfried Möller.

 

Es wäre schön wenn hier die Vereinsgeschichte anhalten könnte, auf dem Höhepunkt sportlicher Erfolge. Bedenken wir, dass alles nur Sport und Spiel ist und auch bleiben soll und erkennen wir, dass auch Misserfolge uns nicht davon abhalten können, weiterhin dem Sport und der Arbeit an der Jugend zu dienen. Diese Erkenntnis hat dem heutigem Vorstand geholfen, die schwere Vereinskrise 1968/69 zu überstehen.

 

Was war geschehen?

 

Die erste Mannschaft unseres Vereins war aus der Kreisliga Northeim abgestiegen. Die 2.Mannschaft musste wegen Spielermangel zurückgezogen werden. Der 1.Vorsitzende Werner Schulze trat nach sechsjähriger erfolgreicher Arbeit zurück, der 2.Vorsitzende Dieter Stüber veränderte sich beruflich nach Schoningen.

 

Mehrere Spieler schlossen sich anderen Vereinen an, sogar Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs. Das Vereinsschiff war leck geschlagen und es drohte zu sinken.

 

In der Gemeinde Allershausen trat am 1.Juli 1968 eine wesentliche Veränderung ein. Die Gemeinde gab ihre Selbstständigkeit als kommunale Gemeinde auf und wurde in die Stadt Uslar eingemeindet. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des Ortes. Es wurden Stimmen laut, auch den Sportverein in den Uslarer Verein übergehen zu lassen. Nachdem aber der Gesangsverein nicht mehr aktiv war und auch die Freiwillige Feuerwehr an die Uslarer Wehr angegliedert wurde, war es der Wunsch unserer Mitglieder, doch mit dem Sportverein dem Ort ein kleines Stückchen Selbstständigkeit, ein kleines Stückchen Eigenleben, zu erhalten.

 

Wahrlich ein schweres Erbe, das der am 21.06.1968 gewählte Vorstand übernehmen musste. schon so manche Krise im Verein konnte vorher bewältigt werden, so auch diese. Der neu gewählte Vorstand, der übrigens bis heute auf keinem Posten geändert wurde, ging zwar mit schwerem Herzen, aber mit frischem Mut an die Arbeit. In der Spielserie 1968/69 gab es in der ersten Mannschaft noch mal eine Krise. Die Mannschaft lag nach 7 Spieltagen mit 0:14 Punkten hoffnungslos am Ende der Tabelle. Es drohte die Auflösung der ersten Mannschaft und somit das Ende des Spielbetriebes. Aber Mannschaft und Vorstand rafften sich zusammen und beschlossen, gerade jetzt in der laufenden Serie nicht die Flinte ins Korn zu werfen.

 

Dieser Beschluss wirkte Wunder. Schon am nächsten Sonntag war der erste Sieg fällig. nach einer nie für möglich gehaltenen Siegesserie stand unsere Mannschaft am Schluss der Serie auf dem 5. Tabellenplatz. Der schönste Erfolg für Mannschaft und Vorstand und der Beweis, dass feste Kameradschaft Berge versetzen kann.

 

Wir alle wissen, dass wir unseren Verein nur aufrecht erhalten können, wenn wir uns um den Nachwuchs, um die Jugend bemühen. Seit 1968 ist Rudi Schlufter unser Jugendobmann. Seinem Einsatz, seinen Opfern ist es zu danken, dass wir eine Jugendabteilung haben, die uns zu dem Optimismus berechtigt, die Spielstärke der ersten Mannschaft weiter zu verbessern. Hier ist es angebracht, eine bitte an die Eltern zu richten:

 

Habt Vertrauen zu dem Sportverein. Schickt uns die Jungen, damit sie bei Spiel und Sport lernen, ihren Körper zu beherrschen und sich der Gemeinschaft zu fügen. ist es nicht ein schöner Anblick, gesunde Kinder bei sportlicher Betätigung zu sehen und zu erleben?

 

Die Theatergruppe fand in Karl Becker einen Nachfolger als Regisseur für den inzwischen verzogenen Hans Krüger und den aus Altersgründen nicht mehr tätigen Heinrich Gobrecht und schon konnte an frühere Erfolge angeknüpft werden. War die Aufführung des vergangenen Jahres ein geglückter Wiederbeginn in Allershausen, so konnten wir in diesem Jahr in Uslar im Saal Küchemann einen unvergesslichen Erfolg verzeichnen. Ein überfüllter Saal, ein mitgehendes Publikum und eine großartig besetzte Laienspielgruppe trugen dazu bei, dass dieser Abend bei allen Gästen in bester Erinnerung bleiben wird.

 

Neben Karl Becker als Regisseur und Wolfgang Willkens als Bühnenbauer wirkten folgende Laienspieler mit: Lisa Gobrecht, Gitta Gobrecht, Bärbel Scholz, Regina Möller, Siegfried Möller, Dieter Küster, Siegfried Porath, Siegfried Lemke.

 

 

Das 40jährige Vereinsjubiläum wurde vom 11. bis 13.Juni 1971 unter großer Beteiligung von Gastvereinen begangen.

 

Folgende Ehrungen konnten vorgenommen werden:

 

Die goldene Ehrennadel des Vereins wird für 40 Jahre Mitgliedschaft verliehe. Erstmalig wird diese Ehrennadel unseren Ehrenmitgliedern verliehen, die auch, mit einer Ausnahme, Mitbegründer sind:

 

Heinrich Schulze, Heinrich Becker, Hans Ostrowski, Heinrich Gobrecht

 

Die silberne Ehrennadel des Vereins wird für 25 Jahre Mitgliedschaft an folgende Sportkameraden verliehen:

 

Heinrich Becker II, Siegfried Möller, Ernst Ellermeyer jun., Günter Gobrecht, Ernst Lotze, Günter Schmiedeknecht, Werner Schulze, Ernst Tolle

 

Für besondere Verdienste um den Verein wird zum Ehrenmitglied ernannt:

 

Hans Krüger

 

Die silberne Ehrennadel des NFV Kreis Northeim wird für 15 Jahre aktiver Betätigung oder 10 Jahre Vorstandsarbeit an folgende Mitglieder verliehen:

 

Günter Gobrecht, Ernst Lotze, Günter Schmiedeknecht, Ernst Tolle, Walter Reimann, Wilfried Hennies, Max Hermann, Wolfgang Willkens, Heinz Hornig, Siegfried Kurz, Ottfried Schliep

 

Die goldene Ehrennadel des NFV Kreis Northeim Einbeck wird für 25 Jahre Spieltätigkeit oder 20 Jahre Vorstandsarbeit verliehen an:

 

Karl Becker

 

In den Jahren von 1971 bis 1980 wurden folgende Sportkameraden geehrt:

 

1971 Siegfried Lemke silberne Ehrennadel für besondere Verdienste
1974 Willi Schmitt goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft
  Wilhelm Mascher und Heinz Gropp silberne Ehrennadel für 25 Jahre Mitgliedschaft
1976 Karl Becker goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft
  Heinrich Kempf silberne Ehrennadel für 25 Jahre Mitgliedschaft
  Manfred Eckel Präsent für besondere Verdienste
1978 Ewald Timm silberne Ehrennadel für besondere Verdienste

 

Zum ersten ersten mal trat die Damenfußballmannschaft in Erscheinung, deren Spiele immer wieder die Herrenwelt begeisterte. Unter der Leitung von Bärbel Scholz und Edeltraut Schliep und unter der Betreuung von Günther Kahlert und Ottfried Schliep wurde regelmäßig trainiert. Sogar Turniere wurden mit mehr oder weniger erfolg besucht. Dennoch fehlten vor allem einige jüngere Damen, um an der Punktspielserie teilnehmen zu können. So ist es nicht verwunderlich, das die Begeisterung der Damen für den Fußball nachließ. Es war aber erkannt, dass sportliche Betätigung den Körper fit hält. Mit der Gründung der Gymnastikabteilung hatten die Damen einen entscheidenden Schritt getan, der noch bis heute für die Damen und auch für das Vereinslebenpositive Auswirkungen hat. Diese Damengruppe hat inzwischen oft bewiesen, wie sportliches Wirken durch weitere Unternehmungen wie Theaterfahrten und Wandern sinnvoll ergänzt und damit der Zusammenhalt einer Gruppe gefestigt werden kann.

 

Eine zwischenzeitlich eingerichtete Tischtennisabteilung bestand dagegen wie in den Jahren 1946/49 nicht lange. Es handelte sich dabei wohl nur um eine kurzzeitige oder sinnvolle Freizeitgestaltung für einige Herren- und Jugendfußballspieler. Niemand regelte den Trainingsbetrieb. Die Trainingsräume standen nach der Einrichtung des Kindergarten in der Schule sowieso nicht mehr zur Verfügung.

 

Das Fußballgeschehen der letzten 10 Jahre ist von einem dauernden Auf und Ab gekennzeichnet. Immer wieder sacken die Leistungen den den Schüler-, Jugend, - und Herrenmannschaften ab, um nach eindringlichen Appellen der Verantwortlichen und schnell einberufenen "Krisensitzungen" wieder gesteigert zu werden. So ist immer wieder zu verfolgen, dass die Mannschaften nach anfänglichen Schwierigkeiten in der ersten Halbserie sich doch noch besinnen und am ende des Spieljahres mit nicht schlechten, teilweise sogar guten Tabellenplätzen dastehen.

 

Parallelen zur Bundesliga sind auch in unserem Verein festzustellen: Schüler, Jugend und  Herren haben es wiederholt fertig gebracht, dass Spielausschussobmänner, Jugendwarte und Trainer das Handtuch warfen. es ist ja auch so einfach, die Schuld für schlechte Leistungen bei anderen und nicht bei sich selbst zu suchen.

 

Eine Allershäuser Erscheinung? Wohl kaum.

 

Eine besonders nette Variante für ein verpatztes besseres Abschneiden der Jugendmannschaft in der Spielserie 1971/72:

 

"Nach einem ausgezeichneten 2.Platz in der 1.Halbserie könnte mit etwas Glück die Meisterschaft erreicht werden. Das Spieljahr wurde mit einem guten 3.Platz beendet. Es wäre wohl noch mehr drin gewesen, wenn das Drama mit dem "Haarabschneiden" nicht vorgekommen wäre."

 

Eingeweihte wissen, worum und um wen es bei dieser Aktion gegangen ist. Erwähnt wird diese Episode auch nur, um einmal aufzuzeigen, von welchen Kleinigkeiten das Fußballgeschehen beeinflusst werden kann.

 

Dennoch erfolgt nach jedem Wellental ein Berg. Das Spieljahr 1974/75 wurde gleich von 2 Mannschaften unseres Vereins sehr erfolgreich abgeschlossen: Nach dem unvergesslichen Entscheidungsspiel unserer Jugend gegen Sohlingen in der Ausschnippe wurde gegen die Wertung Protest beim Bezirkssportgericht eingelegt. Trotz Ablehnung des Protestes stieg unsere Jugend in die Kreisliga auf.

 

Die Herrenmannschaft schlug gleich zweimal zu:

 

Staffelmeister der 1.Kreisklasse West und damit Aufstieg in die Kreisliga nach siebenjähriger Abwesenheit und Kreispokalsieger. Bei diesen Erfolgen darf nicht unerwähnt bleiben, das der damalige Spielausschussobmann Wolfgang Felkel unter großen persönlichen und auch finanziellen Opfern dazu beigetragen hat, die Mannschaft entsprechend zu motivieren.

 

Aber schon bald musste eingesehen werden, das sich eine solche Motivation nicht steigern, oder auf lange Zeit konservieren läßt.

 

Die Jugendmannschaft wurde aus der Kreisliga zurückgezogen. Die Herrenmannschaft kam in der folgenden Serie über den letzten Tabellenplatz nicht hinaus und stieg wieder in die 1.Kreisklasse ab.

 

Das Spieljahr 1976/77 wurde mit 2 Herrenmannschaften begonnen. Dabei muss die 2.Mannschaft in erster Linie als Ersatz für die "Alte Herren" angesehen werden. seit Jahren hatte man Schwierigkeiten, genügend Spieler für die Alte Herren - Mannschaft zu bekommen. Anderseits fehlte es auch an einer straffen Organisation, die nun einmal für einen ordentlichen Spielbetrieb unerlässlich ist.

 

In der 2.Mannschaft können nunmehr die interessierten älteren Spieler ihrem Hobby nachgehen. Die Begeisterung war derart groß, das schon in der ersten durchgespielten Serie mit dem 3. Tabellenplatz ein schöner Erfolg erzielt wurde.

 

Die 1. Mannschaft hatte zwar wieder einmal Startschwierigkeiten; der 5.Platz am Ende der Serie kann aber als erfolgreich gewertet werden. Schon die nächste Serie 1977/78 endete wieder mit einem Paukenschlag: Die 1.Mannschaft wird wieder Staffelmeister und steigt damit wieder in die Kreisliga auf.

 

Die 2.Mannschaft, die immer wieder die 1.Mannschaft mit der Gestellung von Spielern unterstützt, oder besser gesagt unterstützen muss, erreichte immerhin noch den 6.Platz. Auch an dieser Stelle muss noch einmal unser unvergessener Sportkamerad Wolfgang Felkel, der nach 2 Jahren Spielausschussobmann auch 3 Geschäftsjahre (1975/78) lang als 1. Vorsitzender die Geschicke unseres Vereins geleitet hat, erwähnt werden. Der Erfolg der 1.Herrenmannschaft ( an und für sich müsste es hier heißen: der beiden Herrenmannschaften, weil nämlich die 2.Mannschaft oft mit Spielermaterial aushelfen musste) ist maßgeblich von ihm programmiert wurden.

 

Fortsetzung folgt...

 

Quelle: Festschrift 1981